Sony Ericsson Aspen Windows Mobile 6.5.3 Smartphone

(27.09.2010 00:00 CET)

Es ist kaum nachvollziehbar, dass ein so großer Name wie Sony Ericsson in den vergangenen Monaten mit einem Rückschlag nach dem nächsten zu kämpfen hatte.  Das Ende des UIQ-Konsortiums  stellte das Unternehmen plötzlich vor eine Situation ohne echt eigenes Produkt, und die Suche nach der richtigen Plattform  war durch Verzögerungen und damit verspätete Martstarts geprägt. Die Sony Ericsson XPERIAs sollten die Premium-Reihe neuer Geräte werden: Das X1 mit Windows Mobile kam bereits deutlich verspätet auf den Markt, konnte aber zumindest einen veritablen Erfolg verbuchen. Schon der Nachfolger X2 wurde so oft verschoben, dass am Ende kaum noch ein Hahn danach krähte, als es verfügbar war, zumal eine Stabilität  des Geräts auch nach einem ROM-Update nicht wirklich erreicht werden konnte.

Auch die Android-XPERIAs kamen Modell für Modell später als angekündigt auf den Markt, und noch schlimmer: mit vollkommen veraltetem Betriebssystem. Statt des aktuellen Android 2.2 sind sie das X10, X10 mini, X10 mini Pro auch heute noch, Monate nach dem  Erscheinen, mit Android 1.6 ausgestattet. Updates sind angekündigt, die Kunden warten immer noch.

Nun hat Sony Ericsson mit dem Aspen ein Gerät mit Windows Mobile 6.5.3 (und damit auf dem aktuellen Stand des Systems, auch wenn der Marktstart von Windows Phone 7 nah ist) auf den Markt gebracht, dass sich im Test beweisen muss. Und vorab: Von allen Sony Ericssons, die ich getestet habe, ist es eines der besten. Was dies allerdings genau bedeutet, zeigt der Test:

Sicherlich eine Besonderheit ist die Wahl der Geräteklasse, die Sony Ericsson vorgenommen hat: Geräte mit einem Touchscreen und gleichzeitig integrierter Hardwaretastatur  (auch Messenger genannt) gibt es nicht mehr viele. Wahrscheinlich auch deswegen, weil der Kreis der potentiellen Anwender nicht so groß ist: Displaygröße ist einer der wichtigsten Faktoren, und aus der Natur der Sache heraus kann diese bei einem Gerät, bei dem auf der Vorderseite auch noch eine Hardwaretastatur vorhanden sein soll, nicht besonders groß sein. Auf der anderen Seite: Wer unterwegs schnell und viel schreiben muss, der wird eine Hardwaretastatur immer einer Bildschirmtastatur vorziehen.

 

Wie bei den Android XPERIAs hat Sony Ericsson eine Form gewählt, die klassisch, aber trotzdem ansehnlich ist: Der Akkudeckel ist leicht gerundet, was das Gefühl bei der Verwendung angenehm macht. Was man allerdings scheinbar nicht bedacht hat: Geräte ohne eine Hardwaretastatur wird man nur selten nicht in der Hand halten, wenn man sie benutzt, Geräte mit Tastatur aber will man nicht selten verwenden, wenn sie auf dem Tisch liegen. Und hier scheitert das Aspen auf ganzer Linie: Durch die gerundete Rückseite schaukelt und rutscht das Gerät bei der Verwendung  über den Tisch, dass an ein sicheres Tippen nicht zu denken ist.

 

Sony Ericsson haben ihr Bestes getan, um die Windows Mobile-Oberfläche anzupassen und ihr einen eigenen Look zu verpassen: Das vom X1 und X2 gewöhnte Panel-System (verschiedene zeitsteuerbare Homescreens, die unterschiedliche Einstellmöglichkeiten bieten und Informationen wie Wetter, Zeit, Netzbetreiber, eingegangene Rufe und Nachrichten etc. anzeigen) wurde übernommen. Natürlich ist das 320*240 auflösende Display hier ein Flaschenhals, man kann nicht erwarten, hier eine Informationsvielfalt wie auf einem 800*480 auflösenden HTC HD2 zu bekommen. Nichts desto Trotz lassen sich Informationen gut präsentieren und der Gesamteindruck des Gerätes ist durchaus positiv

Ebenfalls kein Wunder: Surfen im Internet ist nicht die Stärke des Aspen. Auch wenn das Display klar und scharf ist, die Auflösung reicht einfach nicht auf, um eine Internetseite bequem zu lesen. Hinzu kommt, dass das Aspen ein resistives Display hat, also nicht durch mehrere Berührungen gleichzeitig  mit den Fingern einen Bereich einer Internetseite bei Bedarf vergrößern kann.  Um mal eben schnell Informationen nachzusehen, dafür reicht es, für mehr aber nicht.

Das resistive Display hat im Zusammenhang mit der geringen Größe noch einen weiteren Nachteil: Nicht umsonst liegt dem Gerät ein Stift bei, dessen Verwendung in vielen Bereichen des Systems kaum vermieden werden kann. Auch wenn Windows Mobile 6.5.3 den bei 6.5 begonnenen Trend zur Fingerbedienung noch deutlich weiter ins System integriert, die Bildschirmgröße arbeitet einfach dagegen.

Konzentriert man sich auf die Kernanwendungen des Gerätes, Telefonieren und Kommunizieren, dann macht das Aspen echten Spaß: Eine Akkulaufzeit von deutlich über zwei Tagen, ein gefälliger Formfaktor und geringe Größe, diese Faktoren machen das Aspen zum perfekten Kommunikator unterwegs.  Vor allem dann, wenn man einen Straßen-Neupreis von knappen EUR 200,- mit in die Bewertung einbezieht.

Der Vollständigkeit erwähnt: Mit dem Aspen versucht Sony Ericsson die grüne Seite zu betonen: „Green Heart“ bedeutet nicht nur, dass die Verpackung kein Füllmaterial enthält und das Gerät statt in einer Plastiktüte in einem Gewebebeutel ankommt, sondern auch die Verwendung von Recycling-Kunststoff und eine Lackierung auf Wasserbasis. Ob man sich bei der Verwendung des Geräts dadurch besser fühlt? Keine Ahnung... stören aber tut es auch nicht.

Preis:

Um die EUR 200,- z.B. hier.

Fazit:

Wer ein Gerät sucht, das gut in der Hand liegt, keine Multimediamaschine ist, aber optimale Unterstützung für die Kommunikation liegt, der ist mit dem Aspen gut bedient.  Das Touchscreen des Gerätes aber ist nette Beigabe, bei der Größe aber wenig funktionale Unterstützung.

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